Maria Stern, Bruno Rossmann und Peter Pilz im Rahmen einer Presssekonferenz
APA/Roland Schlager
Neuer Name

Liste Pilz setzt auf „Jetzt“

Lange hat die Liste Pilz einen neuen Namen angekündigt. Jetzt ist die Änderung fix – und eben das ist auch das Ergebnis der Namensfindung. Unter dem Titel Jetzt wird die Partei fortan im Nationalrat auftreten. Das gaben Parteigründer Peter Pilz, Obfrau Maria Stern und Klubobmann Bruno Rossmann am Montag auf einer Pressekonferenz bekannt.

Die Website ist bereits umgebaut, die URL geändert und auch ein YouTube-Video ist rechtzeitig fertig geworden – ein paar Wortspiele mit dem neuen Klubnamen inklusive. Auch die Pressekonferenz gab jede Menge Gelegenheit, den neuen Namen in die Wortmeldungen einzuflechten. „Aber jetzt“, begann etwa Pilz sein Statement: „Wir gewinnen die Anerkennung, die uns in den Nationalrat geführt hat, jetzt zurück.“ Man wachse bereits wieder, eine jüngste Umfrage sehe die Liste wieder bei fünf Prozent Stimmanteil.

Bereits vor elf Tagen hatte Klubobmann Rossmann angekündigt, dass der neue Name feststehe. Logo und neue „programmatische Leitlinien“ befänden sich aber noch in der Entwicklung, hieß es damals. Beides präsentierte nun die Partei- und Klubspitze ebenfalls.

Schwarz und Weiß

Zumindest was die Farbgebung betrifft, setzte der Klub auf Bekanntes. Weiterhin finden nur Schwarz und Weiß Verwendung: In der unteren Logohälfte steht auf schwarzem Hintergrund in weißen Großbuchstaben „Jetzt“. Die obere Hälfte des Logos ist einfach weiß.

Maria Stern, Bruno Rossmann und Peter Pilz im Rahmen einer Presssekonferenz
APA/Roland Schlager
Das Ergebnis eines längeren Umbenennungsprozesses lautet Jetzt

Programmatisch sollen künftig die Begriffe Europa, Ökologie, Gerechtigkeit und Kontrolle im Mittelpunkt stehen, sagte Klubobmann Rossmann. Wie Pilz war Rossmann einst Mitglied der Grünen. Just die Grünen hatten erst am Wochenende die Themen Ökologie und Gerechtigkeit programmatisch in den Mittelpunkt gerückt.

Mitglieder stimmen ab

Laut Parteichefin Stern war die Umbenennung Sache des Klubs. Sie sei aber eingebunden gewesen, die anderen Parteimitglieder hingegen nicht. Zu groß sei die Gefahr eines „Leaks“ gewesen. „Ich habe aber gestern die Freude gehabt, alle Parteimitglieder anzurufen“, sagte Stern. Zumindest 25-mal musste die Obfrau dafür zum Telefon greifen. So viele Mitglieder hat die Liste Pilz zurzeit laut eigenen Angaben.

Liste Pilz heißt künftig Jetzt

Zwar wollte sich Parteigründer Peter Pilz zunehmend zurückziehen. Doch noch zieht Pilz weiter die Fäden. In einer Übergangsphase soll die Partei auch noch seinen Namen tragen.

Sie sollen sich nun in den kommenden zwei Wochen überlegen, ob auch die Partei ihren Namen ändern soll. In einer Mitgliederversammlung am 3. November soll über den Namenswechsel abgestimmt werden. „Damit kein Gap entsteht“, so Stern, wolle sich die Partei anfangs noch „Jetzt (Liste Pilz)“ nennen.

Parteigründer in der Klammer

„Das heißt, ich habe mich weiterentwickelt zu einem Klammerausdruck“, witzelte Pilz: „Das ist durchaus eine Karriere.“ Pilz sprach von einem schwierigen Gründungsjahr der Partei. Nun wolle man nicht nur Oppositionsarbeit machen, sondern auch Plattformen bilden, damit bei der nächsten Nationalratswahl neue Mehrheiten möglich würden. Erster Schritt dazu sei die Europawahl 2019, bei der es dem „antieuropäischen Rechtsblock“ eine Abfuhr zu erteilen gelte.