Interpol verweigert Kosovo Aufnahme

Das Kosovo ist nicht in die internationale Polizeiorganisation Interpol aufgenommen worden. Die Interpol-Generalversammlung hatte heute in Dubai zweimal über die Aufnahme des Westbalkan-Landes abgestimmt, und beide Mal wurde die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht, wie Medien übereinstimmend berichteten. Prishtina bedauerte das Ergebnis, Belgrad zeigte sich indes erfreut.

Beim ersten Durchgang stimmten 76 Staaten dafür, 56 dagegen und 22 enthielten sich der Stimmen. Nach kurzer Pause wurde die Abstimmung wiederholt: Für die Aufnahme des Kosovo stimmten nur noch 68 Staaten, 51 waren dagegen, und 16 enthielten sich der Stimme. Laut dem TV-Sender RTK hätte es unter den Staaten, die sich der Stimme enthielten, auch welche gegeben, die die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannten.

Freude bei Serbien

Der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic feierte unterdessen die Resultate auf Twitter als einen „Sieg“. Belgrad hatte sich der Aufnahme des Kosovo energisch widersetzt. Serbien erkennt – wie auch fünf EU-Staaten – die Unabhängigkeit seiner ehemaligen Provinz nach wie vor nicht an.

Das Kosovo, das nach dem Krieg jahrelang von der UNO verwaltet wurde und 2008 seine Unabhängigkeit verkündete, wollte schon 2010 und erneut 2015 Interpol-Mitglied werden. Wegen fehlender Unterstützung hatte Prishtina im September 2017 den Beitrittsantrag zurückgezogen.