Ungarn gewährte Gruevski offenbar Asyl

Der mazedonische Ex-Ministerpräsident Nikola Gruevski, der wegen Amtsmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde und gegen den in seiner Heimat zwei weitere Korruptionsprozesse anhängig sind, hat nach eigenen Angaben in Ungarn Asyl gewährt bekommen. Er bestätigte damit einen gestrigen Bericht der regierungsnahen ungarischen Zeitung „Magyar Idök“.

„Heute hat die Republik Ungarn, ein EU- und NATO-Staat, meinen zuvor eingebrachten Antrag auf Erlangung von politischem Asyl wegen politischer Verfolgung in der Republik Mazedonien positiv beantwortet“, schrieb Gruevski auf seiner Facebook-Seite.

Prozesse laufen

Der Ex-Premier und nationalkonservative Politiker war im Mai wegen Amtsmissbrauchs im Zusammenhang mit der Anschaffung eines teuren Dienstwagens zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte einen Haftaufschub beantragt. Das zuständige Gericht lehnte den Antrag ab. Er erschien am 8. November aber nicht zum Haftantritt.

Mit Hilfe ungarischer Diplomaten floh er über Albanien, Montenegro und Serbien nach Ungarn, wo er Asylantrag stellte. Gegen Gruevski, der zwischen 2006 und Anfang 2016 Regierungschef war, laufen derzeit noch mehrere weitere Prozesse.