Hohe Reisekosten: Chef von UNO-Umweltprogramm tritt zurück

Der Chef des UNO-Umweltprogramms (UNEP), Erik Solheim, tritt zurück. UN-Generalsekretär Antonio Guterres habe das Rücktrittsgesuch von Solheim zum 22. November angenommen, teilten die Vereinten Nationen gestern in New York mit. Guterres bedankte sich bei Solheim für dessen Arbeit.

Erik Solheim
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Der 63-Jährige hatte seinen Rücktritt zuvor in der norwegischen Zeitung „Dagens Næringsliv“ bestätigt. Solheim war wegen seiner vielen Reisen in die Kritik geraten. Er war seit 2016 Chef des Umweltprogramms.

Großer ökologischer Fußabdruck

Nach einem vor zwei Monaten veröffentlichten Bericht hat der 63-Jährige in seinen ersten 22 Monaten im Job rund 4,1 Millionen norwegische Kronen (etwa 424.000 Euro) für seine Touren veranschlagt. Neben den Auswirkungen auf das Klima und den Kosten kam das UNO-Organ zu dem Schluss, dass Solheim nicht ausreichend dokumentiert habe, dass alle Reisen tatsächlich dienstlich gewesen seien. Schweden und Dänemark hatten ihre Zuschüsse daraufhin gestoppt.

Solheim rechtfertigte sich damit, dass umfangreiches Reisen wichtig sei, um die Arbeit des UNEP sichtbar zu machen. „Der Prüfbericht ist voller Fehler“, sagte Solheim der Zeitung von Nairobi aus, wo das Umweltprogramm seinen Sitz hat. „Er war eine Reaktion darauf, dass ich der führende Reformer war. Viele widersetzten sich den Reformen und trugen dazu bei, dass dieser Bericht erstellt wurde.“

UNO-Chef Guterres kündigte an, dass Solheims Stellvertreterin Joyce Msuya aus Tansania den Posten zunächst vorübergehend übernehmen werde, bis ein neuer Leiter des UNO-Umweltprogramms gefunden sei.