Saudi-Arabien warnt im Fall Khashoggi vor „roter Linie“

Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubeir hat erneut davor gewarnt, Kronprinz Mohammed bin Salman für die Tötung des Journalisten Dschamal Khashoggi verantwortlich zu machen. Damit würde eine „rote Linie“ überschritten, sagte er gestern dem britischen Sender BBC.

Der Kronprinz und König Salman würden jeden einzelnen saudi-arabischen Bürger repräsentieren. „Und wir werden keine Diskussion oder irgendetwas tolerieren, das unserem König oder unserem Kronprinzen gegenüber verunglimpfend ist.“

USA vermuten Kronprinzen als Mitwisser

Khashoggi war am 2. Oktober verschwunden, nachdem er das saudi-arabische Konsulat in der türkischen Metropole Istanbul betreten hatte. Erst nach wochenlangem internationalen Druck gab die Führung in Riad zu, dass der regierungskritische Journalist von Agenten des Königreichs getötet wurde. Der US-Geheimdienst CIA geht Medienberichten zufolge davon aus, dass der Kronprinz hinter der Tat steht.

Dschbeir wies das gegenüber der BBC zurück. „Wir haben das sehr klar gemacht. Wir haben laufende Ermittlungen und werden diejenigen bestrafen, die dafür verantwortlich sind.“ Im Zusammenhang mit dem Mord befinden sich nach Angaben der Behörden in Riad 21 saudi-arabische Staatsbürger in Gewahrsam. Elf von ihnen wurden bisher angeklagt, für fünf Beschuldigte fordert die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe.