D: Keine Haftunterbrechung für schwerkranken Holocaust-Leugner

Der todkranke Holocaust-Leugner Horst Mahler bleibt in Deutschland in Haft. Ein Antrag zur Haftunterbrechung sei abgelehnt worden, sagte seine Tochter Wiebke Mahler heute auf Anfrage.

„Mein Vater hat seine letzte Wegstrecke begonnen“, ergänzte sie. Der Bescheid sei gestern eingegangen. Nach Informationen der dpa wurde der Antrag von der Staatsanwaltschaft München II unter anderem deswegen abgelehnt, weil der 82-Jährige eine notwendige medizinische Behandlung verweigert habe.

Zudem stünden einer Haftunterbrechung öffentliche Sicherheitsinteressen entgegen. „Aufgrund der Erheblichkeit der abgeurteilten Taten und des bisherigen Verhaltens des Verurteilten während der Haft und der 2015 erfolgten Haftunterbrechung lässt sich nicht mit der erforderlichen Sicherheit ausschließen, dass weitere Straftaten begangen werden“, heißt es in dem Ablehnungsbescheid, der der dpa vorliegt.

2017 nach Ungarn geflohen

Auch eine weitere Flucht sei nicht auszuschließen. Nach der Haftunterbrechung war Mahler 2017 nach Ungarn geflohen und hatte dort vergeblich Asyl beantragt. Nach seiner Auslieferung kam er wieder ins Gefängnis von Brandenburg an der Havel.

Die „Märkische Allgemeine“ hatte aktuell berichtet, dass Mahler von der Brandenburger Justiz eine Haftpause beantragt habe. Das wollte das Justizministerium zunächst nicht bestätigen. Auch die Münchner Staatsanwaltschaft äußerte sich nicht.

Mahler, einst Mitbegründer der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF), wandte sich später dem Rechtsextremismus zu. Seit 2009 verbüßt er eine Gesamtstrafe von zehn Jahren und zwei Monaten wegen Volksverhetzung und Leugnung des Holocaust. Die Strafe wäre im Oktober 2020 verbüßt.