Saudi-Arabien weist Foltervorwürfe an Aktivisten zurück

Saudi-Arabien hat Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen zurückgewiesen, wonach inhaftierte Aktivisten gefoltert und sexuell belästigt worden sein sollen. Die Vorwürfe seien „gegenstandslos“ und „wilde Behauptungen“, hieß es heute in einer Mitteilung des saudischen Informationsministeriums. Die Anschuldigungen seien „schlicht falsch“.

Sowohl Amnesty International als auch Human Rights Watch (HRW) hatten Anfang der Woche berichtet, dass unter anderen mehrere inhaftierte Frauenrechtsaktivistinnen misshandelt worden seien. Die Organisationen beriefen sich auf verschiedene nicht näher benannte Zeugenaussagen. Ein Aktivist soll bei Verhören an der Zimmerdecke aufgehängt, andere Aktivistinnen sexuell schikaniert worden sein.

Seit Mai hatten die saudischen Behörden mehr als ein Dutzend Frauenrechtsaktivistinnen festgenommen, von denen zumindest einige zwischenzeitlich wieder freigelassen wurden. Die meisten hatten jahrelang für das Recht gekämpft, in dem ultrakonservativen Königreich Auto fahren zu dürfen. Das Frauenfahrverbot war im Juni offiziell aufgehoben worden.