Slayer-Abschiedstour: 14.500 begeisterte Fans in Wien

Bei ihrer Abschiedstour hat die legendäre US-Thrash-Band Slayer gestern in Wien Halt gemacht und die in die ausverkaufte Stadthalle gekommenen 14.500 Fans nicht enttäuscht. Zwar raunte Sänger und Bassist Tom Araya, der seit einiger Zeit aus Gesundheitsgründen sein Haupt nicht mehr wild zur Musik kreisen darf, ein- oder zweimal, dass er sein Publikum vermissen werde, aber sonst ging es im typischen Slayer-Stil unsentimental zur Sache.

US-Thrash-Metal-Band Slayer-Sänger Tom Araya
APA/Herbert Neubauer

„Repentless“ und Feuersäulen eröffneten das Programm, das wie bereits bei der Wien-Premiere am 28. November 1994 aus 19 Songs bestand. Elf davon waren damals im BA-Zelt zu hören. Nicht nur der damalige Veranstaltungsort ist schon lange Geschichte. Mit an Bord war damals auch der 2013 verstorbene Slayer-Gründer Jeff Hannemann und der im selben Jahr endgültig von der Band ausgestiegene Drummer Dave Lombardo.

Würdiger Abschied

Slayer haben Anfang der 80er Jahre angefangen, Heavy Metal dreckiger, derber, lauter und schneller zu spielen. Schwarze Kluft, Ketten, Stachelarmbänder, wildes Headbangen und ein Schuss Satanismus festigten das Image der Truppe aus Kalifornien – und diesem ist Slayer bist zuletzt treu geblieben. Spätestens als die Band in der Mitte des gestrigen Sets bei „Postmortem“ ankam, untermauerten die baldigen Frühpensionisten, dass sie in Sachen akustischer Härte immer noch das Attribut „ultimativ“ verdienen.

US-Thrash-Metal-Band Slayer-Gitarist Gary Holt
APA/Herbert Neubauer

Wie Slayer das Tempo steigerten, wechselten und das Gaspedal schließlich voll durchdrückten, war eine Lehrstunde für die nächsten Generation von Schwermetallern: „Gitarrist Kerry King und Gary Holt ließen ein Riff-Dauerfeuerwerk vom Stapel, Paul Bostaph drosch gnadenlos auf sein Schlagzeug ein, Araya brüllte – und hinter aller Brutalität steckte musikalische Qualität und Originalität“, wie in der APA-Konzertkritik festgehalten wird: „Würdiger kann eine Rockband nicht abtreten.“