Migranten stürmen Grenze zwischen Mexiko und USA

Hunderte Menschen aus dem Flüchtlingstreck aus Zentralamerika haben gestern in der mexikanischen Stadt Tijuana die Grenze zu den USA gestürmt. Mindestens 500 Migranten versuchten, die Sperranlage zu überwinden, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. Die Vereinigten Staaten schlossen daher die Grenze zwischen Tijuana und der US-Metropole San Diego, wie der US-Grenzschutz mitteilte.

Flüchtlinge an der US-Grenze zu Mexiko
APA/AP/Ramon Espinosa

Heute hatte zunächst eine friedliche Demonstration der Migranten stattgefunden. Schließlich lösten sich mehrere hundert Teilnehmer aus dem Demonstrationszug, um die Grenze zu überwinden und in ihr Zielland zu gelangen. Unter ihnen waren auch Frauen mit Kindern. Die mexikanische Polizei konnte die Menge nicht aufhalten.

Mexiko dementiert Bericht über Einigung

Gestern hatten die USA eine Einigung mit Mexiko verkündet, wonach Asylsuchende während der Prüfung ihres Antrags durch US-Gerichte in Mexiko bleiben müssen. „Alle werden in Mexiko bleiben“, erklärte US-Präsident Donald Trump. Mexikos designierte Innenministerin Olga Sánchez Cordero widersprach allerdings der Darstellung, dass das Abkommen bereits besiegelt sei. Es sei „kein Vertrag irgendeiner Art“ zwischen der künftigen Regierung von Mexiko und Washington geschlossen worden, teilte ihr Büro in einer Stellungnahme mit.

Die Lage an der Grenze zu Mexiko hatte sich zuletzt immer mehr zugespitzt. In Tijuana sind inzwischen rund 5.000 Menschen aus Zentralamerika angekommen, die meisten von ihnen Honduraner. Die Menschen sind vor Armut und Gewalt in ihrer Heimat geflohen und wollen in die USA gelangen.