Grenzproteste: Mexiko will Hunderte Menschen abschieben

Die mexikanische Regierung will nach dem versuchten Grenzdurchbruch zu den USA durch Hunderte Migranten und Migrantinnen in Tijuana mehrere hundert Menschen in ihre Herkunftsländer abschieben. Rund 500 Personen, die gewaltsam und illegal versucht hätten, die Grenze zu den USA zu überschreiten, würden abgeschoben, sagte das Innenministerium in Mexiko-Stadt gestern (Ortszeit).

Flüchtlinge an der US-Grenze zu Mexiko
APA/AP/Ramon Espinosa

Die mexikanischen Behörden hätten die Proteste an der Grenze zwischen Tijuana und San Diego mittlerweile eingedämmt, hieß es weiter in der Mitteilung des Innenministeriums. Trotz der angespannten Lage gebe es keine Pläne, das Militär zu entsenden. Die USA schlossen wegen des Ansturms gestern den Grenzübergang.

US-Heimatschutzministerin: Dulden keine Gesetzlosigkeit

US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen verurteilte den Versuch unerlaubter Grenzübertritte scharf und kündigte konsequente Gegenwehr an.

Nielsen schrieb gestern (Ortszeit) auf Twitter, das Heimatschutzministerium werde solche Formen von Gesetzlosigkeit nicht tolerieren und nicht zögern, Grenzübergänge aus Sicherheitsgründen zu schließen. Jeder, der US-Eigentum zerstöre, Grenzbeamte in Gefahr bringe oder die Staatshoheit der USA verletze, werde strafrechtlich verfolgt. Die US-Behörden seien robust aufgestellt an der Grenze zu Mexiko.

Dort harren nach mexikanischen Angaben mehr als 7.000 Menschen aus, die nach einem Fußmarsch über Tausende Kilometer aus ihren mittelamerikanischen Herkunftsländern die Grenze zu den USA überqueren wollen. Sie sind vor Armut und Gewalt in ihrer Heimat geflohen und wollen in die USA, um einen Antrag auf Asyl zu stellen.

US-Präsident Donald Trump hat ein großes Militäraufgebot an die Grenze entsandt und will die Menschen erst einreisen lassen, wenn in den USA über ihre Asylanträge positiv beschieden wurde. Das kann Monate dauern.