Johannesburg: Warnung vor Sprengsätzen von Goldsuchern

Der Bürgermeister der südafrikanischen Millionenstadt Johannesburg hat davor gewarnt, dass von illegalen Goldsuchern gezündete Sprengsätze versehentlich ganze Stadtteile in Schutt und Asche legen könnten. Die Goldsucher könnten in der Nähe ihrer Grabungsstätten liegende Gas- und Ölpipelines zur Explosion bringen und gefährdeten damit nicht nur die Infrastruktur, es könne auch „in großem Maßstab“ zum Tod von Anwohnern kommen, erklärte heute Bürgermeister Herman Mashaba. Regierung und Polizei müssten gegen die Goldsucher durchgreifen, forderte er.

Erst vergangene Woche hätten Goldsucher im Süden der Stadt rund zwei Meter von einer Pipeline entfernt Sprengstoff genutzt, um Gestein freizulegen, erklärte Mashaba. Das für die Fußballweltmeisterschaft 2010 gebaute Stadion könnte wegen anhaltender Unterhöhlung des Gebiets durch Goldsucher in sich zusammenbrechen, warnte Mashaba. Das Bergbauministerium hingegen wies die Kritik zurück – es gebe keine „unmittelbare Bedrohung“, hieß es dort.

Die Stadt Johannesburg wurde Ende des 19. Jahrhundert gegründet, nachdem dort reiche Goldvorkommen gefunden worden waren. Die meisten Minen sind heute stillgelegt, weil sie nicht mehr genug Gold für den kommerziellen Abbau enthalten. Es gibt jedoch viele Bergarbeiter, die dort gesetzeswidrig auf eigene Faust ihr Glück versuchen.