Bundesforste: Klimawandel setzt Holzmarkt unter Druck

Der Klimawandel wirkt sich zunehmend auf die heimische Forstwirtschaft aus. Extreme Wetterphänomene sorgen für eine Zunahme an Schadholz, viele Unternehmen spüren den Klimawandel bereits in den Bilanzen. Betroffen sind nicht nur Österreich, sondern auch viele Regionen in Zentraleuropa.

„Der Holzmarkt gerät langsam, aber spürbar unter Stress“, sagte Bundesforste-Chef Rudolf Freidhager gestern Abend vor Medien in Wien. „Man spürt heuer Auswirkungen des Klimawandels auf den Holzmarkt, die Holzindustrie und die Forstwirtschaft, die man in diesem Ausmaß noch nicht gekannt hat.“

„Der Klimawandel ist dabei bereits in den Bilanzen der Unternehmen angekommen“, ergänzte Georg Schöppl, ebenfalls Vorstand der Bundesforste. Allein sein Unternehmen beziffert die Kosten durch den Klimawandel mit durchschnittlich 15 bis 20 Mio. Euro pro Jahr. 2018 würden um sieben Mio. Euro mehr „Klimawandelkosten“ entstehen, als im Jahr davor.

Vor allem Gebiete nördlich der Donau betroffen

Von den Folgen des Klimawandels betroffen seien hierzulande vor allem die Gebiete im Waldviertel und nördlich der Donau. Ein Drittel des Käferholzes, also durch Borkenkäfer verursachtes Schadholz, falle heuer im Waldviertel an, so Schöppl. 2017 waren österreichweit rund 3,5 Mio. Festmeter Schadholz angefallen – das war der höchste Wert seit Beginn der Messungen.

Für 2018 erwarte man einen weiteren Anstieg auf rund vier Mio. Festmeter, sagte Schöppl. Die Bundesforste rechnen 2018 mit einem Schadholzanteil von rund 65 Prozent bei ihrem eigenen Einschlag.

Grund dafür seien Witterungsextreme, überdurchschnittlich hohe Temperaturen und Trockenheit. Verstärkte Windwürfe haben zu einem Anstieg des Käferholzes beigetragen, in den Jahren unmittelbar nach großen Windwürfen sei jeweils ein deutlicher Anstieg des Käferholzes festzustellen. Dabei hätten Stürme und damit einhergehende Windwürfe in den vergangenen Jahren enorm zugenommen, so Schöppl.