Macrons Einlenken bei Spritpreisen reicht Franzosen nicht

Auch nach der angekündigten Kurskorrektur des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in der Energiepolitik halten die Proteste der „gelben Westen“ in Frankreich an. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinion Way zufolge halten 76 Prozent der befragten Franzosen die angekündigten Maßnahmen des Staatschefs für nicht ausreichend.

Weitere Demos am Samstag in Paris

Gestern gab es erneut Proteste im ganzen Land – wie viele Menschen demonstrierten, war aber zunächst nicht klar. Für Samstag werden neue Demos von „Gelbwesten“ auf der Prachtstraße Champs-Elysees erwartet. Hinter der Bewegung steht keine Partei oder Gewerkschaft – die Proteste werden über Soziale Netzwerke organisiert. Jetzt soll es Regionalversammlungen geben, auf denen örtliche Vertreter der „Gelbwesten“ bestimmt werden.

Macron hatte zuvor angesichts der Proteste wegen geplanter Steuererhöhungen auf Diesel und Benzin angekündigt, dass die Kraftstoffsteuern künftig an die Entwicklung des Weltmarktpreises für Öl gekoppelt werden, damit die Bürger nicht zu stark belastet würden. Premierminister Edouard Philippe verteidigte die Maßnahmen und nannte sie im Interview mit dem TV-Sender BFMTV „entschlossen“ und „vernünftig“. Gleichzeitig kündigte er an, „Gelbwesten“ empfangen zu wollen, wenn es eine repräsentative Delegation gebe.