Trump zu G-20-Gipfel in Buenos Aires erwartet

Begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen wird US-Präsident Donald Trump heute Abend (Ortszeit) zum G-20-Gipfel der führenden Wirtschaftsmächte in Buenos Aires erwartet. Auch wegen der wirtschaftlichen Krise in Argentinien gibt es an dem ersten G-20-Gipfel in Südamerika Kritik. 22.000 Polizisten sollen Randale und eine Eskalation der Gewalt wie beim letzten Treffen der Staats- und Regierungschefs in Hamburg verhindern.

Heute sind erste Protestkundgebungen zu erwarten, kilometerweit wird um den Tagungsort in einem Konferenzzentrum am Rio de la Plata eine rote Sperrzone errichtet. Der Gipfel beginnt offiziell morgen und dauert bis Samstag. Trump will mehrere bilaterale Treffen abhalten, auch mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und womöglich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach Angaben des Kreml soll Washington einem Treffen mit Putin für kommenden Samstag bereits zugestimmt haben.

Saudischer Kronprinz bereits eingetroffen

Im Fokus dürften beim Gespräch mit Merkel auch drohende Strafzölle gegen ausländische Autokonzerne stehen sowie bei einem möglichen Gespräch mit Putin die neue Eskalation zwischen Russland und der Ukraine. Allerdings hatte Trump zuletzt erklärt, zunächst einen Bericht zu der Konfrontation vor der Küste der von Russland annektierten Krim abwarten zu wollen.

Mit Spannung wird beim Gipfel auch der Umgang der anderen Staats- und Regierungschefs mit dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman erwartet, der als Erster bereits gestern in Buenos Aires eingetroffen war. Wegen der Tötung des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul steht der Kronprinz weltweit in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, den Mord in Auftrag gegeben oder zumindest davon gewusst zu haben.

Macron warnt vor „nutzlosen“ internationalen Treffen

Der französische Präsident Emmanuel Macron warnte vor Beginn des G-20-Gipfels vor einem Bedeutungsverlust internationaler Treffen. Bei Themen wie Klima und Handel drohe eine „Blockade“ multilateraler Foren wie des G-20-Formats, sagte Macron heute in einem Interview mit der argentinischen Zeitung „La Nacion“. Ohne konkrete Fortschritte würden internationale Treffen „nutzlos und sogar kontraproduktiv“.