Waldhäusl: Stacheldraht als „Schutz“ für Asylwerber

Niederösterreichs Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) hat heute im Ö1-Morgenjournal das in die Kritik geratene Asylquartier für Jugendliche im niederösterreichischen Drasenhofen kritisiert. Der Stacheldraht rund um die Unterkunft für „auffällige“ unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und solche mit negativem Asylbescheid diene dem „Schutz“ der untergebrachten Jugendlichen, so der Landesesrat.

Es seien " nicht alle Menschen immer der Meinung, dass das lauter liebe, junge Kerls sind und dass die ungefährlich sind, sondern es gibt auch Menschen, die anders denken". Zum Schutz der im Quartier wohnenden Jugendlichen habe man einen Zaun errichtet, „damit nicht jeder hier auch eindringen kann“. Es gehe darum, ein geordnetes Miteinander mit der Bevölkerung sicherzustellen.

Waldhäusl versteht Aufregung nicht

Freiheitsentzug gebe es in der Unterkunft keinen. „Die Jugendlichen können sowieso raus. Jeder, der rausmöchte, kann rausgehen, aber in Begleitung“, sagte der Landesrat. Das dient laut Waldhäusl auch dem „Schutz der Bevölkerung“. Bei den jungen Menschen handle es sich teils um „notorische Unruhestifter“, so Waldhäusl.

Die allgemeine Aufregung verstehe er „überhaupt nicht“, so der FPÖ-Politiker. Wenn jemand der Meinung sei, „die sind ja alle so arm“, könne sich jeder „bei mir melden und kann sich jederzeit zwei, drei gerne mit nach Hause nehmen, wenn er die Obsorge übernimmt“, sagte der Landesrat.

„Brauche mit niemandem etwas absprechen“

Auf die Frage, ob er die volle Rückendeckung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) habe, sagte Waldhäusl: „Ich bin verantwortlich in diesem Bereich und brauche mit niemandem etwas absprechen.“ Er müsse vielmehr „für Ruhe und Ordnung sorgen“.

Drasenhofens Bürgermeister Reinhard Künzl (ÖVP) sagte im Morgenjournal, dass die Unterkunft an der tschechischen Grenze eine „Schande für Österreich“ sei: „Es wird jeder denken, wenn ich einen Stacheldraht sehe, dann sind das Verbrecher.“ Das seien die Jugendlichen aber nicht, sonst wären sie verurteilt „und sitzen irgendwo in einem Gefängnis“.