EU über Forschungsprogramm „Horizon Europe“ einig

Die EU-Staaten sind sich im Grundsatz über das rund 100 Milliarden Euro schwere Forschungsprogramm „Horizon Europe“ für die nächste EU-Finanzperiode von 2021 bis 2027 einig. Den Durchbruch konnte die österreichische EU-Ratspräsidentschaft nach achtstündigen Verhandlungen bei einem Rat der Forschungsminister gestern in Brüssel erzielen.

Der EU-Ministerrat beschloss die inhaltliche Ausrichtung. Die endgültige Finanzierung muss erst im Rahmen des EU-Finanzrahmens geklärt werden. „Es ist uns gelungen, in Rekordzeit eine Einigung der Mitgliedsstaaten über die Inhalte von ‚Horizon Europe‘ zu erreichen. ‚Horizon Europe‘ ist das größte Forschungsprogramm weltweit, und ich freue mich, dass wir während unseres Vorsitzes maßgeblich an der zukünftigen Ausgestaltung mitwirken konnten“, zeigte sich ÖVP-Wissenschaftsminister Heinz Faßmann zufrieden.

Globale Herausforderungen im Fokus

Alle EU-Staaten hätten unterschiedliche Erwartungen gehabt, doch sei ein Konsens und einstimmiger Beschluss gelungen. Nunmehr könnten Gespräche mit dem EU-Parlament beginnen. Die EU will sich in dem nächsten Forschungsprogramm noch stärker den globalen Herausforderungen und den gesellschaftlichen Problemen widmen.

Dazu zählten etwa der Klimawandel, die Bekämpfung von Krebs oder die Anwendung von neuen digitalen Technologien, so Faßmann. „Wichtig ist, dass der Transfer in die Praxis funktioniert und Forschungsergebnisse auch Anwendung im täglichen Leben finden.“

Moedas dankt EU-Vorsitz

Neu ist die Einrichtung eines Europäischen Innovationsrates, der innovativen Ideen zum Durchbruch helfen soll. „Der Innovationsrat ist die Antwort Europas auf die wachsende Konkurrenz aus Asien und Amerika“, sagte Faßmann. Vor allem Klein- und Mittelunternehmen sollen davon profitieren.

EU-Forschungskommissar Carlos Moedas sprach von einem „großartigen Tag für Europa“. Moedas gratulierte der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft und Faßmann für die professionelle Vorsitzführung. „Es war unglaublich, es war fantastisch.“ Es sei heute ein großer Schritt für die europäische Forschung gelungen.