Neue Proteste der „Gelbwesten“ in Paris

Erneut werden heute Tausende Demonstranten der „Gelbwesten“-Bewegung in Paris erwartet. Die französische Regierung fürchtet, dass es wieder zu Ausschreitungen auf der Pariser Prachtstraße Champs-Elysees kommen könnte. An einem Aufruf auf Facebook, sich auf dem gut zwei Kilometer langen Boulevard zu versammeln, haben Zehntausende ihr Interesse bekundet. Am vergangenen Wochenende hatte es dort heftige Krawalle gegeben. Es ist nun das dritte Wochenende in Folge, an dem die Protestgruppe mit Großaktionen landesweit demonstriert.

Innenminister Christophe Castaner hatte am Donnerstag angekündigt, dass die Champs-Elysees zwar für Fußgänger zugänglich sein werden, aber Identitäts- und Sicherheitskontrollen geplant seien. Einzelhändler und Gastronomen auf der Prachtstraße fürchten mitten im Vorweihnachtsgeschäft nicht nur Umsatzverluste, sondern auch erneut Beschädigungen an ihren Geschäften.

Proteste auch in Belgien

Im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel weitete sich der „Gelbwesten“-Protest gestern aus. Bereitschaftspolizisten gingen mit Wasserwerfern gegen Steine werfende Aktivisten der „Gelbwesten“-Bewegung vor, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Aktivisten steckten später zwei Polizeifahrzeuge in Brand. Eine Polizeisprecherin sagte, etwa 60 Menschen seien festgenommen worden.

Gelbwesten-Proteste in Brüssel
AP/Francisco Seco

Seit Mitte November gehen in Frankreich und Belgien immer wieder Zehntausende Menschen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße. Die „Gelbwesten“ sind nach den Warnwesten im Auto benannt.