Hoffnung auf Jemen-Friedensgespräche wächst

Nach fast vier Jahren Krieg in dem von einer Hungerkatastrophe bedrohten Jemen wachsen die Chancen auf neue Friedensgespräche. Der hinter den Huthi-Rebellen stehende Iran signalisierte heute Unterstützung für die von der UNO in dieser Woche in Schweden geplanten Verhandlungen.

Die Führung in Teheran sei bereit, eine politische Lösung zu finden, sagte das Außenministerium laut Staatsfernsehen. Der Konflikt im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg des schiitischen Iran mit dem sunnitischen Saudi-Arabien, die um die Vormacht in der gesamten Golfregion buhlen. Auch aus Saudi-Arabien kamen zuletzt Zeichen des Entgegenkommens.

50 verletzte Rebellen werden ausgeflogen

Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition im Jemen kündigte an, dass 50 verletzte Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland ausgeflogen werden sollen. Damit stimmte die Koalition einer Forderung des UNO-Sondergesandten Martin Griffiths zu, Evakuierungsaktionen aus medizinischen Gründen zu ermöglichen. Die verletzten Rebellen, drei jemenitische Ärzte sowie ein UNO-Arzt sollen aus der von den Rebellen gehaltenen Hauptstadt Sanaa nach Maskat in Oman ausgeflogen werden.

Es handle sich dabei um eine „vertrauensbildende Maßnahme“ vor den bevorstehenden Friedensgesprächen in Schweden, sagte ein Sprecher der Militärkoalition laut der amtlichen saudi-arabischen Nachrichtenagentur SPA.

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UNO-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen Tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.