Boliviens Präsident Morales darf noch einmal antreten

Boliviens Präsident Evo Morales darf bei der nächsten Wahl noch einmal antreten und könnte für eine vierte Amtszeit wiedergewählt werden. Das oberste Wahlgericht des südamerikanischen Landes ließ die umstrittene Kandidatur des amtierenden Staatschefs gestern zu. Eine neue Kandidatur von Morales im kommenden Jahr ist von der Verfassung eigentlich untersagt.

Zudem hatte Morales vor knapp drei Jahren ein Referendum verloren, um per Verfassungsänderung eine erneute Bewerbung zu ermöglichen. Das Verfassungsgericht hingegen erlaubte bereits eine weitere Kandidatur.

Die Opposition kündigte Proteste an. Sie ist gegen eine weitere Amtszeit von Morales und spricht von einem verfassungswidrigen Vorgang. Angesichts der Gerichtsentscheidung kam es zu Protestmärschen. Für morgen ist ein Generalstreik geplant.

Schon jetzt am längsten amtierender Präsident

Morales trat sein Amt 2006 an und ist schon jetzt der am längsten amtierende Präsident Boliviens. Sein Traum ist es, bis 2025 zu regieren, wenn das Land 200 Jahre Unabhängigkeit von Spanien feiert.

Die Opposition wirft dem ehemalige Kokabauern einen zunehmend autoritären Kurs und die Schaffung eines Personenkults vor. Auf der anderen Seite ist die Wirtschaft des einst bitterarmen Landes unter Morales kräftig gewachsen. Die Einnahmen aus dem Gasgeschäft wurden in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Jetzt setzt Bolivien auf die Ausbeutung der weltgrößten Lithiumreserven zum Bau von Batterien für Elektroautos.