Jemen: Regierung offen für Flughafenwiedereröffnung

Bei den Jemen-Friedensgesprächen zeigt sich die Regierung des Bürgerkriegslandes offen für die Wiedereröffnung des von Rebellen kontrollierten Flughafens der Hauptstadt Sanaa. Die Bürgerinnen und Bürger des Landes müssten das Recht bekommen, jeden Ort dieser Welt zu erreichen, sagte der jemenitische Präsidentenberater Abdelasis Dschabari heute am Verhandlungsort nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

Zunächst könnte der Flughafen für Inlandsflüge geöffnet werden. Allerdings dürfe keine bewaffnete Gruppe das ausnutzen. Die mit Spannung erwarteten Jemen-Friedensgespräche hatten gestern begonnen. UNO-Sondervermittler Martin Griffiths versucht in Schweden, nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg eine Friedenslösung zu finden. Er sprach heute mit der Delegation der Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi.

Huthis hoffen auf Wiedereröffnung

Anschließend traf Griffiths die Vertreter der schiitischen Huthi-Rebellen. Die Wiedereröffnung des seit drei Jahren geschlossenen Flughafens in Sanaa ist eine Kernforderung der Huthis.

Die Rebellen haben große Teile des armen Landes überrannt und die international anerkannte Regierung aus Sanaa vertrieben. Hadis Truppen werden von einer Militärallianz unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt. Das sunnitische Königreich sieht in den Huthis einen engen Verbündeten seines Erzfeindes, des schiitischen Iran.

Die Luftangriffe der Koalition haben maßgeblich zur Eskalation des Bürgerkriegs beigetragen. Die UNO spricht von der weltweit schwersten humanitären Krise. Dem UNO-Nothilfebüro (OCHA) zufolge starben durch die Kämpfe allein etwa 10.000 Zivilisten.