Betrugsvorwürfe: Sara Netanjahu laut Medien verhört

Die israelische Polizei hat die Ehefrau von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gestern erneut einem Verhör unterzogen. Nach einem Bericht der Zeitung „Haaretz“ ging es dabei um den Verdacht, Sara Netanjahu könnte Spendenbelege gegenüber einem Kontrolleur der Regierung falsch deklariert haben. Von der Polizei kam zunächst keine Bestätigung.

Sara Netanjahu
AP/Amit Shabi/Yedioth Ahronoth

Die 60-Jährige muss sich derzeit wegen Missbrauchs öffentlicher Gelder vor Gericht verantworten. Sie wird beschuldigt, auf Staatskosten teure Aufträge an Catering-Firmen erteilt zu haben. Sollte sich der neue Vorwurf bestätigen, werde er in das Verfahren aufgenommen, berichtete „Haaretz“.

Netanjahus Anwalt Jossi Cohen äußerte sich nicht zu den neuen Vorwürfen. Er erklärte lediglich, es handle sich um einen weiteren Versuch, Netanjahu und seine Frau mit falschen Behauptungen zu verfolgen.

Netanjahu beklagt „Hexenjagd“

Gegen Netanjahu laufen bereits mehrere Korruptionsermittlungen. Am vergangenen Sonntag sprach sich die Polizei für eine weitere Anklage gegen den Regierungschef und seine Frau unter anderem wegen Bestechung, Betrugs und Untreue aus. Sie hatte bereits in zwei anderen Fällen eine Anklage gegen den Regierungschef empfohlen. Die Entscheidung liegt in allen drei Fällen beim Generalstaatsanwalt.

Netanjahu beteuert in allen Fällen seine Unschuld und beklagt eine „Hexenjagd“ seiner politischen Feinde. Sollte es zu einer Anklage kommen, ist er gesetzlich nicht zum Rücktritt verpflichtet. Angesichts der Ermittlungen werden die Rücktrittsforderungen aber lauter.