Friedensnobelpreisträger nahmen Auszeichnung entgegen

Die jesidische Aktivistin Nadia Murad und der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege haben heute in Oslo den Friedensnobelpreis entgegengenommen. Sie wurden für ihren Einsatz gegen sexuelle Gewalt in Konfliktregionen ausgezeichnet.

Murad forderte in ihrer Dankesrede „internationalen Schutz“ für die Jesiden. Sie war im August 2014 im Irak von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und versklavt worden. Sie konnte schließlich nach Deutschland fliehen und engagiert sich seit 2016 als UNO-Sonderbotschafterin für die Rechte der Opfer von Menschenhandel.

Dr. Denis Mukwege und Nadia Murad mit dem Friedensnobelpreis
AP/NTB scanpix/Haakon Mosvold Larsen

Der 63-jährige Arzt Mukwege betreute in den vergangenen Jahren rund 50.000 Vergewaltigungsopfer in dem von ihm 1999 gegründeten Krankenhaus in der Demokratischen Republik Kongo.

„Nicht ausreichend, darüber zu reden“

Bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Verleihung forderten die beiden Preisträger gestern die Weltgemeinschaft auf, Gewalt gegen Frauen in Kriegen zu bekämpfen. „Wir haben einen Punkt erreicht, an dem es nicht ausreicht, darüber zu reden und es anzuprangern“, sagte Mukwege. „Wir müssen nun wirklich handeln.“

„Dieser eine Preis kann die Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht ungeschehen machen“, sagte Murad. „Aber er kann Türen öffnen, sodass wir noch mehr Regierungen dazu bringen können, dass diese Taten zur Anklage kommen.“

Auch Preise für Medizin, Chemie und Physik verliehen

In Stockholm wurden unterdessen die Nobelpreise für Medizin, Chemie und Physik verliehen. Auch der inoffizielle Preis für Wirtschaftswissenschaften wurde bei der Zeremonie mit Schwedens König Carl XVI. Gustaf überreicht.

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