Juli Zeh zur Verfassungsrichterin gewählt

Die deutsche Schriftstellerin Juli Zeh ist vom Landtag des deutschen Bundeslandes Brandenburg zur Richterin am Landesverfassungsgericht gewählt worden. Die 44-jährige promovierte Juristin war von der SPD-Fraktion vorgeschlagen worden und erhielt heute 71 von 86 abgegebenen Stimmen. Vorgeschlagen worden war sie von der SPD.

Für ihre Gegenkandidatin, die von der AfD-Fraktion ins Rennen geschickte Juristin Victoria Tuschik, votierten 13 Abgeordnete; zwei enthielten sich. Zeh war bei der Wahl nicht anwesend. Zeh ist damit neben dem Filmemacher Andreas Dresen das zweite prominente Mitglied in dem Richterkollegium, das ehrenamtlich arbeitet und etwa einmal im Monat tagt.

Gang in die Politik nicht geplant

In die Politik gehen will sie hingegen nicht – sie könnte nach eigenen Worten nicht aushalten, was ein Politiker leisten muss. „Mit 500 verschiedenen Leuten am Tag zu reden und immer wieder seine zwei, drei Punkte deutlich zu machen. Nach drei Tagen wäre ich reif für die Klinik“, sagte Zeh dem Berliner „Tagesspiegel“

Ein Politiker müsse ein bestimmter Menschentypus sein, ohne Schlafbedürfnis. Für sie stünden an erster Stelle die Familie und das Schreiben, an zweiter Stelle gesellschaftliches Engagement. Dazu gehöre auch das Amt der Verfassungsrichterin. Als Autorin ist Zeh unter anderem mit ihrem Brandenburg-Roman „Unterleuten“ bekannt geworden. Zuletzt erschien ihr Roman „Neujahr“.