Womöglich Verlängerung der UNO-Klimakonferenz

Die polnische Präsidentschaft der UNO-Klimakonferenz in Katowice schließt eine Verlängerung der Verhandlungen um mehrere Tage nicht aus. Die Verhandlungen hatten am 2. Dezember begonnen, offiziell sollen sie heute enden. Allerdings haben die Verhandler noch eine Menge Arbeit vor sich.

Ziel ist es, das Pariser Klimaabkommen von 2015 umzusetzen. Dort sagte die Weltgemeinschaft zu, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Schwierigkeiten gibt es beim offiziellen Hauptziel, dem Regelwerk für das Pariser Abkommen.

COP24 Klimakonferenz
Reuters/Kacper Pempel

Mit diesem sollen die Leistungen der Staaten zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes transparent und vergleichbar gemacht werden. Klimaschützer und Klimaschützerinnen kritisieren, dass zwar viel über diese Regeln gesprochen werde, die Staaten sich aber mit konkreten Zusagen zum Einsparen von Treibhausgasen zurückhielten.

„Keinen großen Sprung geschafft“

„Die Verhandlungen gestalten sich extrem schwierig. Der polnische Vorsitz hat entgegen der Ankündigung bisher keinen großen Sprung geschafft. Im Gegenteil: Derzeit wird noch immer auf technischer Ebene von den Beamten verhandelt, die Politik nicht voll einbezogen. Ich bin trotzdem noch zuversichtlich, dass – vielleicht mit einem Tag Verspätung – das Regelbuch zur Umsetzung der Vereinbarung von Paris zustande kommt“, so Reinhold Christian, Vizepräsident des Umweltdachverbandes, der bei der Klimakonferenz im Rahmen der österreichischen Delegation an Ort und Stelle ist, im Gespräch mit ORF.at.

Unbedingt brauche es das Bekenntnis, die Klimaziele nachzuschärfen. „Hier gibt es eine erfreuliche Initiative, der Österreich heute beigetreten ist: die High Ambition Coalition“, so Christian. Die Unterzeichner versicherten, dass sie die Absicht hätten, ihre nationalen Zusagen im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens bis 2020 nachzuschärfen und im Kampf gegen die Erderwärmung auch kurzfristig nachzulegen.

Sie betonten die Aussage eines kürzlich veröffentlichten Berichts des UNO-Klimarats, dass es möglich und ratsam sei, mit radikalen Maßnahmen die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen.