Venezuela übermittelt wieder Wirtschaftsdaten an IWF

Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt hat das krisengebeutelte Venezuela wieder Wirtschaftsdaten an den Internationalen Währungsfonds (IWF) übermittelt. „Wir überprüfen die Daten, die uns von den venezolanischen Behörden gegeben wurden“, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice gestern in Washington. Um welche Daten es sich genau handelte, sagte er nicht.

Im Mai hatte der IWF die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro dafür gerügt, die Wirtschaftsdaten zurückzuhalten. „Eine angemessene Übermittlung der Daten ist ein erster Schritt, um die wirtschaftliche Krise in Venezuela zu verstehen und mögliche Lösungen zu finden“, hieß es damals.

„Schlimmste Wirtschaftskrise der Moderne“

Venezuela steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. Aus Devisenmangel kann das ölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs einführen. Der IWF rechnet für das laufende Jahr mit einer Inflationsrate von 1,37 Millionen Prozent. Zudem dürfte die Wirtschaftsleistung 2018 um 18 Prozent sinken.

Die Lage in Venezuela stellt nach Einschätzung des IWF „eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen der Moderne“ dar. Die Situation sei lediglich vergleichbar mit Deutschland im Jahr 1923 und Simbabwe im Jahr 2008.