Ermittlungen nach neuer Facebook-Datenpanne

Nach Bekanntwerden der neuerlichen Datenpanne beim Onlinenetzwerk Facebook haben die irischen Behörden Ermittlungen eingeleitet. Die irische Datenschutzbehörde DPC teilte gestern mit, sie wolle eingehender prüfen, ob sich Facebook an die seit 25. Mai geltende Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO) halte.

Der US-Konzern hatte gestern um Entschuldigung für ein Datenleck gebeten, durch das möglicherweise unveröffentlichte Fotos von 6,8 Millionen Nutzern in falsche Hände gelangen konnten. Apps von Drittanbietern, denen Facebook-Nutzer den Zugriff auf Fotos gewährten, war es den Angaben zufolge zwischen dem 13. und dem 25. September möglich, auch auf Fotos zuzugreifen, die nicht bei Facebook gepostet wurden.

Der DPC-Sprecher Graham Doyle erklärte, seine Behörde habe seit dem Inkrafttreten der DSGVO bereits mehrere Beschwerden von Verbrauchern wegen Verletzung ihrer Privatsphäre erhalten. Die irische Datenschutzbehörde hat in Sachen Facebook eine erweiterte Kompetenz für die gesamte EU, weil sich die Europazentrale des kalifornischen Unternehmens in Dublin befindet.

Gemäß der DSGVO müssen internationale Konzerne wie Facebook mit empfindlichen Bußgeldern rechnen, wenn sie beim Datenschutz gegen EU-Recht verstoßen. Ihnen drohen Strafen in Höhe von bis zu vier Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Bei Facebook, das 2017 einen Umsatz von 35,2 Mrd. Euro verzeichnete, könnten das 1,4 Mrd. Euro sein.