IS-Kommandozentrale in syrischer Moschee zerstört

In Syrien droht die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) ihre letzten Bastionen zu verlieren. Die US-geführte Koalition habe gestern eine Moschee in der Stadt Hadschin zerstört, teilte das US-Militär mit. In der Moschee habe sich eine Kommandozentrale des IS befunden. Sie sei von 16 schwer bewaffneten IS-Kämpfern als Ausgangspunkt für Angriffe benutzt worden.

Hadschin ist die letzte große Stadt östlich des Euphrat, die noch vom IS gehalten wird. Mit Hilfe kurdischer Milizen will die Koalition nach eigenen Angaben die Stadt nahe der Grenze zum Irak in Kürze zurückerobern.

Militärische Niederlage droht

Der IS wird in Syrien von der US-geführten Koalition und der von Russland und dem Iran unterstützten syrischen Armee bekämpft. Die USA lehnen allerdings den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ab, der von den Regierungen in Moskau und Teheran unterstützt wird.

Der IS, der zeitweise große Teile Syriens unter seine Kontrolle gebracht hatte, hat sich in Randbereiche des Landes zurückgezogen und steuert auf seine vollständige militärische Niederlage zu.

EU warnt Türkei vor Angriff in Nordsyrien

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini äußerte sich unterdessen besorgt über die angekündigte Syrien-Offensive der Türkei. Die Türkei solle jede einseitige Aktion vermeiden, die den Kampf gegen den IS untergrabe, sagte Mogherini in Brüssel. Im Kampf gegen den IS beginne die letzte Phase. Alle Beteiligten müssten sich nun für das Ziel einsetzen, den erwarteten Sieg zu sichern.

Ankara will YPG bekämpfen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG am Mittwoch angekündigt, aber keinen Termin genannt. Die Türkei hält die YPG, die in Syrien an der Grenze zur Türkei Gebiete beherrscht, für einen Ableger der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) und damit eine Terrororganisation. Doch gilt die YPG als wirksame Bodentruppe gegen den IS. Auch die USA hatten Bedenken wegen der türkischen Pläne geäußert.