Politdiskurs für Faßmann „oft unglaublich oberflächlich“

„Unglaublich schnell vergangen“ ist für ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann das erste Jahr nach seinem Wechsel von der Wissenschaft in die ÖVP-FPÖ-Regierung. Beeindruckenden Erlebnissen wie der Begegnung mit Zeitzeugen und der Einigung beim EU-Forschungsprogramm Horizon Europe stehe manchmal der politische Diskurs gegenüber, „der oft unglaublich oberflächlich verläuft“, sagte Faßmann laut APA.

„Der Versuch, argumentativ zu polarisieren, aber auch die Kurzfristigkeit der Betrachtungsweise sind für mich überraschend – da vermisse ich die Tiefe des intellektuellen Diskurses, den ich an der Uni gehabt habe“, meinte der Minister. „Das muss man halt zur Kenntnis nehmen, so scheint es zu sein.“ In der Politik angekommen sei er aber durchaus – wenn auch in anderer Art und Weise. „Seine sozialisierte Vergangenheit kann man nicht einfach ablegen. Ich bin kein Berufspolitiker und werde auch keiner mehr – auch wegen meines Alters.“

Im vergangenen Jahr habe man im Bildungsbereich viele Akzente gesetzt – von den Deutschförderklassen bis hin zur Leistungsbeurteilung in der Volksschule und der Reform der Neuen Mittelschule. „Natürlich sind wir auch kritisiert worden, aber wir haben es vernünftig umgesetzt in dem Sinne, dass wir eine leistungsfähige Schule haben wollen.“ Richtschnur der Maßnahmen sei das Regierungsprogramm: „Dort steht aber oft nur ein kleines Sätzchen. Wie man das dann vernünftig realisiert, ist unsere Aufgabe. Und da machen wir eine Politik der Mitte.“