Gütesiegel für reglementierte Gewerbe geplant

Das Wirtschaftsministerium schlägt die Einführung eines Gütesiegels für reglementierte Gewerbe vor. Das Siegel mit Bundeswappen soll diese Gewerbe als „staatlich geprüft“ ausweisen und ist dem Siegel der Meisterbetriebe sehr ähnlich. Laute Kritik daran äußert jetzt die Kammer der Ziviltechniker für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Seit 4. Dezember ist der Entwurf des Wirtschafstminiseriums zu einer entsprechenden Verordnung in Begutachtung. Die Verordnung soll für mehr Transparenz bei der Qualifikation von Gewerbetreibenden (ohne Handwerke) sorgen, heißt es darin. Derzeit müssen Personen, die reglementierte Gewerbe ausüben, ihre Qualifikation durch Ablegung einer Befähigungsprüfung nachweisen.

„Staatlich geprüfte“ Gewerbetreibende

Durch die Verordnung soll ein Gütesiegel geschaffen werden, das diese Gewerbetreibenden als „staatlich geprüft“ ausweist und so die Qualifikation herausstellen soll. Derzeit besteht ein solches Gütesiegel nur für Handwerksbetriebe. Haben der Inhaber oder die Inhaberin oder der gewerberechtliche Geschäftsführenden eines Handwerksbetriebs die Meisterprüfung erfolgreich absolviert, dürfen sie sich „Meister“ bzw. „Meisterbetrieb“ nennen und das Siegel mit Bundeswappen verwenden.

Die Kammer der Ziviltechniker – dazu zählen beispielsweise Architekten und Architektinnen – für Wien, Niederösterreich und das Burgenland kritisiert die mögliche Einführung eines solchen Siegels jedoch scharf und befürchtet, dass das Bundeswappen dadurch künftig „inflationär“ verwendet werden könnte. „Das Transparentmachen ist durchaus nachvollziehbar, und das unterstützen wir“, betonte Präsident Erich Kern. Trotzdem könne man dieses Problem auch anders lösen, sagte er gestern gegenüber der APA.