E-Autos müssen ab Sommer Geräusche machen

Das kommende Jahr wird für viele Autofahrerinnen und Autofahrer Neuerungen bringen. So tritt in Österreich eine Novelle zum automatisierten Fahren in Kraft. Sie erlaubt Einparkhilfen, für die man nicht mehr im Auto sitzen muss.

Der Lenker oder die Lenkerin muss sich aber „in Sichtweite zum Fahrzeug befinden“ und im Notfall eingreifen können. Auch freihändiges Fahren auf Autobahnen und Schnellstraßen mit „Autobahnpilot“ mit automatischer Spurhaltung soll damit gestattet werden. Derzeit, so Friedrich Eppel vom ÖAMTC, gibt es jedoch ohnehin nur Assistenzsysteme, die den Lenker nicht der Verantwortung entheben.

Zudem tritt mit Anfang Juli 2019 eine Typengenehmigungsverordnung der EU in Kraft. Diese Verordnung aus dem Jahr 2014 behandelt die Notwendigkeit für E-Autos, Geräusche hervorzubringen. Die sonst nahezu geräuschlosen Fahrzeuge könnten andernfalls zur großen Gefahr für Fußgängerinnen und Fußgänger werden. „Die Menschen sind auf die Geräusche im Straßenverkehr konditioniert“, so Eppel gegenüber ORF.at.

Kleinwagen mit Sportwagensound?

Ab dann muss EU-weit in jedem neu typisierten E-Auto eine akustische Warneinrichtung eingebaut sein, und zwar bis zur Geschwindigkeit von 20 km/h. Darunter, also beim Anfahren, Ein- und Ausparken sowie in Begegnungszonen, sind E-Autos einfach zu leise. Ab einem Tempo von rund 30 km/h machen Reifenabrieb und Wind genügend Geräusche.

Das Warnsystem AVAS (Acoustic Vehicle Alerting System) muss dabei ein Geräusch von sich geben, das einem herkömmlichen Auto mit Verbrennungsmotor ähnelt. Der Klang darf also nicht wie ein Handyklingelton frei gewählt werden. Das Verkehrsministerium gibt aber nicht vor, wie es sich anhören muss.

Der Klang könne auch Piepsgeräusche haben, wie sie Lkws beim Zurücksetzen von sich geben, hieß es dazu heute aus dem Ministerium auf ORF.at-Anfrage. Zudem müssen die Laute von Retour- und Vorwärtsgängen unterschiedlich sein. Das werde in Tests genau geprüft, der Rest bleibe den Herstellern überlassen. Wie die genaue Umsetzung dann aussieht, wird auch laut ÖAMTC abzuwarten sein. „Vielleicht tun sich ja dann auch Marktlücken für die Autohersteller auf, etwa dass man einen Sportwagenton anbietet“, so Eppel.