Armee erschießt Palästinenser im Westjordanland

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland einen Palästinenser erschossen, der nach Angaben der Armee eine Straßensperre durchbrechen wollte. Soldaten hätten das Feuer auf ein Fahrzeug eröffnet, das versucht habe, nahe Ramallah eine militärische Absperrung zu durchbrechen, teilte die israelische Armee gestern Abend mit. Einer der Insassen sei getötet worden. Das palästinensische Gesundheitsministerium gab ebenfalls die Tötung bekannt, machte aber keine Angaben zu den Umständen.

Die Armee sucht derzeit im Westjordanland nach den Verantwortlichen für zwei Angriffe am 9. und 13. Dezember, bei denen nahe Ramallah drei Menschen getötet wurden: zwei israelische Soldaten und ein von seiner schwer verletzten Mutter zu früh geborenes Baby. Die Angriffe beendeten eine monatelange relative Ruhe im Westjordanland.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon begann die Armee unterdessen mit der Zerstörung von Tunneln der schiitischen Hisbollah-Miliz. Die Armee hatte Anfang Dezember die Entdeckung der „Angriffstunnel“ bekanntgegeben und daraufhin einen groß angelegten Einsatz zur Zerstörung der unterirdischen Gänge gestartet. Insgesamt wurden seitdem vier solcher Tunnel entdeckt.