Eurofighter: Kunasek drängt auf rasche Entscheidung

Die Entscheidung über die Zukunft der Eurofighter soll nun doch nicht mit Jahresende, sondern erst Mitte 2019 getroffen werden. Damit zeigte sich Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) gestern gegenüber der APA prinzipiell einverstanden, dann müsse aber wirklich eine Entscheidung fallen.

Ursprünglich hätte bis Ende dieses Jahres klar sein sollen, wie die Luftraumüberwachung nach dem Ausscheiden der völlig veralteten Saab 105 künftig sichergestellt wird. Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte kürzlich unerwartet an, den U-Ausschuss und laufende Strafverfahren abwarten zu wollen.

Kunasek: Kurz-Zeitplan „im Bereich der Rotlinie“

„Ich kann mit dem Zeithorizont des Bundeskanzlers leben“, sagte er im Rahmen seines Weihnachtsbesuchs in Bosnien. Dennoch brauche das Bundesheer auch genug Zeit, um entsprechend planen zu können. „Der neue Zeithorizont ist für mich schon im Bereich der Rotlinie“, sagte Kunasek. Er habe die Experten seines Hauses bereits angewiesen, die Auswirkungen dieser Verzögerung zu bewerten und darzustellen.

Die Luftraumüberwachungskommission des Bundesheeres, die Kunasek eingesetzt hat, hat laut einem medial kolportieren Bericht vier Varianten durchgerechnet. In allen diesen Vorschlägen würden zehn Trainingsflugzeuge als Nachfolger für die veralteten Saab bestellt. Zwei Varianten sehen die Nachrüstung der Eurofighter vor, um den Betrieb über 2021 hinaus möglich zu machen. Die Gesamtkosten könnten demnach bis zu 2,4 Mrd. Euro bis 2029 betragen.

Zwei weitere Varianten sehen neben den neuen Trainingsjets den Ausstieg aus dem Eurofighter und den Umstieg auf andere Kampfjets vor: Der Umstieg auf 18 Saab-Gripen würde demnach bis 2029 2,7 Mrd. Euro kosten, 18 F16-Jets drei Mrd. Euro.