USA wollen weiteren Atomgipfel mit Nordkorea

Trotz wachsender Kritik Nordkoreas an der Sanktionspolitik streben die USA ein zweites Gipfeltreffen zwischen beiden Ländern möglichst bald nach dem Neujahrstag an. Noch werde daran gearbeitet, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seine Zusage zur atomaren Abrüstung erfülle, sagte US-Außenminister Mike Pompeo in einem Interview des Radiosenders KNSS in Kansas gestern (Ortszeit).

„Wir hoffen, dass Präsident (Donald) Trump und der Vorsitzende Kim im neuen Jahr nicht lange nach dem Ersten zusammenkommen und weitere Fortschritte dabei erzielt werden, diese Bedrohung der USA von uns zu nehmen“, so Pompeo in Anspielung auf das Atomwaffen-und Raketenarsenal Nordkoreas.

Bei seinem Gipfeltreffen mit Trump im Juni in Singapur hatte Kim seine Absicht zur „Denuklearisierung“ bekräftigt. Es gab jedoch bisher keine konkreten Zusagen, bis wann abgerüstet werden soll, und wie die Gegenleistungen Washingtons aussehen könnten.

USA setzten Zeichen für Anreize

Unterdessen deutete der US-Sonderbeauftragte für Nordkorea, Stephen Biegun, bei einem Besuch in Seoul heute an, welche Anreize die USA bieten könnten, um Pjöngjang an den Verhandlungstisch zu holen. Zum einen stellte Biegun eine Lockerung bei den Reisebeschränkungen für Nordkorea in Aussicht, zum anderen billigen die USA nach Angaben von Biegun ein Projekt Süd- und Nordkoreas zur gemeinsamen Suche nach sterblichen Überresten von Soldaten des Korea-Kriegs (1950–53).

Biegun war in Südkorea, um das Vorgehen im Atomstreit mit Nordkorea zu koordinieren. In Seoul kam dazu zum zweiten Mal nach ihrer Gründung im November eine bilaterale Arbeitsgruppe zusammen. Die US-Regierung ist Biegun zufolge zuversichtlich, die Verhandlungen mit Pjöngjang fortsetzen zu können.