Geschäftsmann im Iran wegen Korruption hingerichtet

Die iranische Justiz hat heute einen wegen Korruption und Betrugs zum Tode verurteilten Geschäftsmann hingerichtet. Wie die Nachrichtenagentur Mizan meldete, war der 2014 festgenommene Hamidreza Bagheri Dermani der „Korruption auf Erden“ für schuldig befunden worden. Mit diesem Begriff wird eine Reihe von Verbrechen bezeichnet, auf die in der Islamischen Republik die Todesstrafe steht.

Der Devisenhändler benutzte den Angaben zufolge unter anderem Tarnfirmen, um sich 300.000 Tonnen Bitumen zu verschaffen. Das zur Herstellung von Asphalt benutzte Material gilt im Iran als besonders profitträchtig. Daher stammte Dermanis Spitzname „Bitumen-Sultan“. Laut der Nachrichtenagentur fälschte er Dutzende Immobiliendokumente, um an Bankdarlehen zu kommen.

Weitere Haftstrafen

Dabei soll ihm der nach Kanada geflohene ehemalige Gouverneur der iranischen Zentralbank, Mahmud Resa Chavari, geholfen haben. Diesen verurteilte ein Gericht im Iran im vergangenen Jahr wegen eines gigantischen Finanzskandals in Abwesenheit zu einer langjährigen Gefängnisstrafe.

Dermani wurden auch Verbindungen zum Geschäftstycoon Babak Mortesa Sandschani zur Last gelegt. Er war 2016 wegen Veruntreuung von umgerechnet 2,4 Milliarden Dollar (2,1 Mrd. Euro) verurteilt worden und soll ebenfalls hingerichtet werden.

Keine Angaben zur Zahl der Hinrichtungen

Das staatliche iranische Fernsehen zeigte in einem dramatischen Bericht über Dermanis Hinrichtung Dokumente, wonach die Journalistin und Frauenrechtlerin Hengameh Schahidi im vergangenen Jahr versucht hatte, eine Kaution für dessen Freilassung zu stellen. Schahidi wurde Anfang des Monats zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten verurteilt.

Im Iran gibt es keine Angaben zur Zahl der Hinrichtungen, doch laut Amnesty International wurden vergangenes Jahr mehr als 500 Menschen exekutiert.