Burundi erklärt Kleinstadt zur neuen Hauptstadt

Die Regierung von Burundi hat die Kleinstadt Gitega zur neuen politischen Hauptstadt erklärt. Die bisherige Hauptstadt Bujumbura solle künftig lediglich die Wirtschaftsmetropole des ostafrikanischen Landes sein, erklärte ein Sprecher von Präsident Pierre Nkurunziza heute. Das im Zentrum des Landes gelegene Gitega hat knapp 30.000 Einwohner, in Bujumbura leben dagegen 1,2 Millionen Menschen.

Die Kabinettssitzungen sollen den Angaben zufolge ab sofort in der neuen Hauptstadt abgehalten werden, auch fünf Ministerien sollen Anfang des Jahres dorthin umziehen. Das von der Regierungspartei dominierte Parlament muss dem Schritt noch zustimmen.

Opposition sieht symbolische Wiedereinführung der Monarchie

Präsident Nkurunziza hatte die Verlegung des Regierungssitzes bereits 2007 angekündigt und mit Gitegas zentraler Lage argumentiert. Gitega war einst Sitz der Könige von Burundi. Die Opposition wirft dem Präsidenten vor, mit dem Schritt eine symbolische Wiedereinführung der Monarchie zu vollziehen. Bujumbura ist eine Hochburg der Opposition, Nkurunziza verbringt kaum noch Zeit in der Stadt. Burundi zählt zu den ärmsten Ländern der Welt.