Amnesty: Sicherheitskräfte erschossen Demonstrierende im Sudan

Sudanesische Sicherheitskräfte haben Menschenrechtlern zufolge bei Protesten gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung mindestens 37 Menschen erschossen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die Regierung in Khartum auf, „weiteres Blutvergießen zu verhindern“.

Zuvor hatte der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir Reformen in Aussicht gestellt. Durch „echte Reformen“ solle den Bürgern ein „ordentliches Leben“ garantiert werden, sagte der langjährige Präsident gestern nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Suna.

Der Staat im Nordosten Afrikas wird seit Jahrzehnten mit harter Hand geführt. Demonstrationen werden immer wieder unterdrückt. Nun befindet sich auch die Wirtschaft in dem ölreichen Staat in einer schweren Krise. Wegen hoher Inflation verliert die Landeswährung an Wert, Menschen bekommen also immer weniger für ihr Geld. Die Erhöhung von Brotpreisen löste vergangene Woche Proteste aus, die sich auf mehrere Landesteile ausgebreitet haben.

Der Sudan ist ein großes Transitland für Migranten aus Ost- und Zentralafrika, vor allem für Flüchtlinge aus Eritrea. Viele Eritreer sind über den Sudan nach Libyen und weiter nach Europa gereist.