Berlins Currywurst-Museum schließt

Das Deutsche Currywurst-Museum nahe dem Checkpoint Charlie in Berlin hat zugesperrt. Das Museum habe dauerhaft geschlossen, ist an den Türen, auf Facebook und auch auf der Website des Hauses zu lesen. Über die Telefonnummer des Betreibers Edutainement International GmbH war gestern niemand zu erreichen.

Deutsche Currywurst Museum in Berlin
APA/dpa/A3946 Alina Novopashina

Das interaktive Museum samt Tomatenklecksen und Wurstsofa eröffnete Mitte 2009 in der Berliner Schützenstraße. Es schrieb die Erfindung der Currywurst der Berlinerin Herta Heuwer für den 4. September 1949 zu. Sie habe damals eine Soße aus Tomatenmark, Worcestershiresoße, Currypulver und anderen Gewürzen gemischt und über eine gebratene und klein geschnittene Brühwurst gegossen.

Reaktion auf US-Esskultur

Doch auch Hamburg und das Ruhrgebiet erheben Ansprüche auf die Currywurst. Wahr an allen Erfindungsgeschichten ist vielleicht nur, dass sie ein deutsches Nachkriegsphänomen ist – eine Reaktion auf die Esskultur der US-Besatzer, die gern Hotdogs und Ketchup aßen.

Ob nun mit oder ohne Museum: Die Berlinerinnen und Berliner verzehren wahrscheinlich weiterhin geschätzt 70 Millionen Currywürste pro Jahr. In ganz Deutschland sollen es 800 Millionen sein. Über den besten Imbiss der deutschen Hauptstadt, der die Spezialität anbietet, wird unterdessen weiter gestritten.