25.000 Serben demonstrieren gegen Vucic

Die Proteste gegen den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic weiten sich aus: Rund 25.000 Menschen sind gestern den vierten Samstag in Folge in Belgrad auf die Straße gegangen, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einige Demonstrierende skandierten Parolen wie „Vucic Dieb“ oder hielten Plakate mit der Aufschrift „Genug der Lügen“ in die Höhe.

Demonstration in Belgrad
APA/AFP/Oliver Bunic

Mit Trillerpfeifen wie gegen Milosevic

Symbole politischer Parteien waren nicht zu sehen. Viele Teilnehmer trugen Trillerpfeifen – wie bei den Massenprotesten in den 90er Jahren gegen den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic. Vucic hatte in den vergangenen Tagen erklärt, er sei „bereit, den demonstrierenden Bürgern zuzuhören, jedoch nicht den Lügnern der Opposition“.

Die Demonstrationen, die am 8. Dezember begonnen hatten, sind die ersten bedeutenden Proteste seit dem Frühjahr 2017, als nach dem Wahlsieg von Vucic Tausende zumeist junge Serben und Serbinnen auf die Straße gegangen waren. Kritikerinnen und Kritiker werfen ihm vor, autoritär zu regieren und die Opposition, die Medien und die Zivilgesellschaft mundtot zu machen.