Fünf-Sterne-Bewegung schließt vier Parlamentarier aus

Ein Komitee von Italiens regierender Fünf-Sterne-Bewegung hat aus der politischen Gruppierung zwei Senatoren und zwei EU-Abgeordnete ausgeschlossen. Sie werden beschuldigt, sich nicht an Parteianweisungen gehalten und Kritik am Regierungskurs geübt zu haben, teilte die populistische Bewegung gestern mit.

Ausgewiesen wurde unter anderem Senator Gregorio De Falco, der im Frühjahr der Gruppierung beigetreten war. Nach dem Schiffsunglück mit der „Costa Concordia“ 2012 war De Falco der Einsatzleiter, der den unrühmlichen „Costa“-Kapitän Francesco Schettino beschimpft hatte, sofort wieder an Bord des sinkenden Schiffes zu gehen.

„Anti-Schettino“

De Falco hatte sich fluchend an Kapitän Schettino gewandt, der das Kreuzfahrtschiff noch vor den Tausenden Passagieren verlassen hatte, die sich an Bord befanden. In Italien galt De Falco fortan als der „Anti-Schettino“, als einer, der gewissermaßen die Ehre des Landes gerettet hatte. Beim Unglück der „Costa Concordia“ waren 32 Menschen gestorben.

In den vergangenen Monaten hatte De Falco unter anderem gegen das Migrations- und Sicherheitspaket von Innenminister Matteo Salvini gestimmt, das von der Fünf-Sterne-Bewegung unterstützt wurde. „Wer nicht die im Koalitionsvertrag enthaltenen Maßnahmen unterstützt, wird ausgeschlossen“, begründete Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio die Trennung von den „rebellischen“ Parlamentariern.