FPÖ-Klubchef Gudenus kritisiert Rot-Grün in Wien

Der geschäftsführende Chef der FPÖ-Wien, Johann Gudenus, übt im APA-Interview scharfe Kritik an der Wiener Stadtregierung. Vor allem an der bisherigen Arbeit von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) ließ er kein gutes Haar.

„Ich wüsste jetzt keinen politischen Akzent, den er in seinem ersten halben Jahr der Amtsführung getätigt hätte“, so Gudenus, der auch FPÖ-Klubchef im Nationalrat ist. Noch im Sommer hatte Gudenus mildere Worte gefunden: Die Gesprächsbasis mit Ludwig sei immer eine „gute“ gewesen, sagte er damals.

Gudenus glaubt nicht an Wahl vor 2020

Ludwig sei „kraftlos, saftlos, ideenlos“, so Gudenus’ aktuelles Urteil. Die meisten Menschen würden glauben, dass Michael Häupl nach wie vor der Bürgermeister sei. Die einzige politische Arbeit, die in Wien geschehe, sei Widerstand gegen Bundesprojekte wie die Mindestsicherung, für Gudenus eine Blockadehaltung.

An eine vorgezogene Wahl in der Bundeshauptstadt glaubt Gudenus nicht. Die SPÖ sei in einer Krise, die sich auch auf Wien durchschlage. „Daher glaube ich, es wird 2020 gewählt. Weil sie sich alle an ihre Ämter klammern.“ Ludwig und die grüne Spitzenkandidatin Birgit Hebein hätten „kapiert“, dass sie „auf Gedeih und Verderb“ zusammenbleiben müssen, meinte Gudenus.

Auf einen möglichen Wiener Spitzenkandidaten für die FPÖ wollte sich Gudenus nicht festlegen. „Man braucht überhaupt keine frühen Weichenstellungen zu machen. Klar ist, wir sind ein gutes Team.“ Es sei zudem nicht ausschließen, so Gudenus, dass SPÖ und ÖVP in Wien gemeinsame Sache machen könnten, es gebe ein „Liebäugeln“ zwischen Wiens ÖVP-Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck und Ludwig.