Rechtsextreme sollen in bayrischer Stadt patrouillieren

Nach mehreren, mutmaßlich von Asylwerbern verübten Angriffen auf Passanten, patrouillieren laut deutschen Medienberichten in der Stadt Amberg (Bayern) offenbar „rechte Bürgerwehren“ („Spiegel“) durch die Straßen – oder zumindest behaupten sie das selbst. Die Eigenbezeichnung lautet nach einem Bericht der „Mittelbayerischen Zeitung“ auf „Schutzgruppen“.

Der Oberbürgermeister der bayrischen Stadt, Michael Cerny (CSU), zeigte sich „schockiert“, schrieb der „Spiegel“. Er könne die Verunsicherung in der Bevölkerung nachvollziehen, aber „dieser Hass und die Gewaltandrohungen, die nun aus der ganzen Republik kommen, gehen mir zu weit“.

Zwölf Passanten attackiert

Der Hintergrund: Am Samstag waren in der Stadt in der Region Nürnberg zwölf Menschen auf der Straße angegriffen und teils schwer verletzt worden. Als mutmaßliche Täter wurden vier Asylwerber im Alter von 17 bis 19 Jahren aus Afghanistan bzw. dem Iran festgenommen.

Sie sollen laut Polizei betrunken gewesen sein, als sie auf die Passanten losgingen. Aus dem bayrischen Innenministerium hieß es, die Asylanträge der Männer seien negativ. Eine Abschiebung sei aber „derzeit aus rechtlichen Gründen“ nicht möglich, zitierte die „Mittelbayerische Zeitung“.

Polizei kennt bisher offenbar nur Fotos

Die Polizei weiß offenbar bisher nichts von den angeblichen Patrouillen, schrieb der „Spiegel“. Es seien lediglich „entsprechende Auftritte in sozialen Medien“ bekannt. Die „Mittelbayerische Zeitung“ ordnete die angebliche Bürgerwehr der NPD zu. Deren lokaler Ableger in Nürnberg veröffentlichte auf Facebook Fotos von Gruppen von Männern, die Warnwesten mit der Aufschrift „Wir schaffen Schutzzonen“ tragen. Allerdings sind immer nur dieselben vier Männer darauf zu sehen.