Macrons Redenschreiber gibt Posten auf

Der Redenschreiber und Kommunikationsberater von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Sylvain Fort, gibt seinen Posten zum Monatsende auf. Nach zweieinhalb Jahren „pausenloser Arbeit“ wolle er sich beruflich und privat anderen Projekten widmen und vor allem mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, teilte der 46-Jährige gestern mit. Deshalb gebe er Ende Jänner seine Aufgaben im Elysee-Palast ab.

Der Kommunikationsberater von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Sylvain Fort
APA/AFP/Thomas Samson

Unterstützer der ersten Stunde

Fort ist ein Macron-Unterstützer der ersten Stunde. Er schloss sich im August 2016 dessen Wahlkampfteam an und wechselte nach dessen Wahl im Mai 2017 als Redenschreiber in den Elysee-Palast. Seit vergangenem Sommer übernahm er als Kommunikations- und Medienberater weitere Verantwortung.

„Das Staatsverständnis von Emmanuel Macron und sein uneingeschränkter Einsatz im Dienste Frankreichs sind es, was das Land in diesen Zeiten des Zweifelns über unser gemeinsames Schicksal braucht“, erklärte Fort. Er sei stolz, Macron gedient zu haben und habe den Präsidenten bereits vor mehreren Wochen über seine Entscheidung informiert.

Schwieriger Zeitpunkt

Forts Weggang kommt für Macron zu einem schwierigen Zeitpunkt. Seine Beliebtheitswerte sind an einem Tiefpunkt angelangt. Dreiviertel der Franzosen sind unzufrieden mit der Politik von Präsident Emmanuel Macron und seiner Regierung. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage für die Zeitung „Figaro“ und den Fernsehsender Franceinfo. Vor allem die „Gelbwesten“-Bewegung setzt seiner liberalen Regierung zu.

Zudem stehen offenbar mehrere Wechsel in Macrons engsten Zirkel an. So wollen zwei Beraterinnen ebenfalls ihre Posten abgeben. Laut einem Fernsehbericht soll auch Macrons Sonderberater Ismael Emelien den Präsidenten gebeten haben, ihn von seinen Aufgaben zu entbinden.