Handelsstreit: China pumpt Geld in die Wirtschaft

Inmitten des Handelsstreits mit den USA wappnet China seine Wirtschaft gegen einen Abschwung. Die Zentralbank senkte heute den Mindestreservesatz, den Banken bei ihr als Sicherheit hinterlegen müssen. Dadurch sollen Milliardenbeträge frei werden, die die Geldhäuser an Unternehmen weitergeben können, um so die Konjunktur anzuschieben.

Ministerpräsident Li Keqiang kündigte nach einem Besuch bei Großbanken des Landes an, dass gezielt mehr Spielraum für Kredite vor allem an kleinere Unternehmen gegeben werden soll. Zudem würden bestimmte Steuern und Abgaben gesenkt.

China macht Handelsstreit zu schaffen

Die chinesische Zentralbank hatte 2018 angesichts des Handelsstreits mit den USA bereits viermal den Mindestreservesatz der Banken gesenkt. Er liegt aktuell bei 14,5 Prozent bei Großbanken und bei 12,5 Prozent für kleinere Institute. Die Reduzierung um einen vollen Prozentpunkt soll in zwei Schritten erfolgen, und zwar am 15. und 25. Jänner.

Der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt macht der Handelsstreit zu schaffen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2018 nur noch um rund 6,5 Prozent gewachsen sein, nachdem es 2017 noch zu 6,9 Prozent gereicht hatte. Die USA und China haben sich gegenseitig mit Importzöllen überzogen.

Gespräche mit USA geplant

Für Montag und Dienstag sind laut der Regierung in Peking zwar neue Gespräche zur Beilegung des Konflikts geplant. Dazu wird eine US-Delegation unter der Führung des stellvertretenden Handelsbeauftragten Jeffrey Gerrish in der chinesischen Hauptstadt erwartet. Aber in China mehrten sich zuletzt die Hinweise auf eine Konjunkturabkühlung auch infolge des Streits:

So schrumpfte die exportabhängige Industrie der Volksrepublik im Dezember erstmals seit zwei Jahren. Die Dienstleister wuchsen dagegen etwas schneller: Hier kletterte der Einkaufsmanagerindex am Jahresende um 0,1 auf 53,9 Punkte.