Anschlag auf AfD-Büro: Keine Haftanträge

Nach einer Explosion vor dem AfD-Büro im sächsischen Döbeln (Deutschland) sind die drei festgenommenen Tatverdächtigen möglicherweise bald wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz als zuständige Behörde werde keinen Haftantrag stellen, sagte eine Sprecherin heute. Es bestünden keine ausreichenden Haftgründe.

Explosion vor AfD-Büro in Döbeln
APA/Sebastian Willnow

Die Männer waren nach dem Anschlag gestern Abend festgenommen worden und gelten weiterhin als tatverdächtig. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des Landeskriminalamts Sachsen (LKA) in Dresden stammen die Männer aus der Region. Einzelheiten wollte das LKA nicht nennen.

„Dieser Anschlag hilft der AfD“

Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig verurteilte indes die Tat. Für den Anschlag gebe es „keine Legitimation“, schrieb Dulig auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter. Gewalt gehöre nicht zu den Mitteln der Demokratie. „Dieser Anschlag hilft der AfD und schadet der Demokratie“, warnte er. „Die AfD muss politisch bekämpft werden und nicht mit Sprengkörpern.“

In Sachsen hatte es in den vergangenen Wochen und Monaten wiederholt Angriffe auf Parteibüros der AfD in verschiedenen Städten gegeben. Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Der Anschlag auf das AfD-Büro in Döbeln stellt nach Angaben des LKA „insofern eine Besonderheit dar, da durch die herbeigeführte Explosion die Schädigung von Menschen bewusst in Kauf genommen wurde“.