Strassensperre
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Neuschnee

Warnung vor Waldspaziergängen in Tirol

Tiefwinterliche Verhältnisse haben einen Großteil Österreichs weiter fest im Griff: Auch am Sonntag waren etliche Straßenverbindungen weiter gesperrt. In Salzburg gibt es zudem Einschränkungen im Zugsverkehr. In Vorarlberg kam ein Mensch bei einem Lawinenabgang ums Leben. Weiter angespannt ist die Lage zudem in der Steiermark und in Tirol.

In Nordtirol wurde so wie in Vorarlberg am Sonntag die Lawinenwarnstufe flächendeckend auf die zweithöchste Stufe vier gesetzt. In den Tiroler Bezirken Kufstein und Kitzbühel sind zudem mehrere Bäume unter der Schneelast umgestürzt. Das Land Tirol warnte darauf Sonntagmittag in einer Presseaussendung vor den Gefahren.

„Ich rate der Bevölkerung, dieser Tage auf Waldspaziergänge zu verzichten und generelle Vorsicht im Freien walten zu lassen“, so der Kufsteiner Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer. Dieser wies darauf hin, dass sich mit dem vermehrt feuchten Schnee die Situation noch weiter verschärfen könne. Neben umstürzenden Bäumen könnten auch abgetrennte Äste, die in der Regel mit der spitzen Bruchstelle voraus fallen, Verletzungen verursachen. Es wird auch davon abgeraten, in dieser Zeit im Wald zu parken oder mit dem Auto zu fahren – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Schneeräumung in Seefeld
APA/Jakob Gruber
Schneeräumung in der Tiroler Gemeinde Seefeld

Toter bei Lawinenabgang in Vorarlberg

Bei einem Lawinenabgang am Diedamskopf in Schoppernau (Vorarlberg) ist am Sonntag ein 26-jähriger Mann ums Leben gekommen. Nach ersten Informationen ging die Lawine unterhalb der Mittelstation des Skigebiets im freien Skiraum ab – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. Angesichts der prekären Lawinenlage werden Urlauber auch in Vorarlberg davor gewarnt, die gesicherten Pisten zu verlassen.

So wie in Tirol waren in Vorarlberg etliche Straßen angesichts der tiefwinterlichen Verhältnisse weiter gesperrt. Die Bregenzerwälder Gemeinde Schröcken ist seit Sonntagnachmittag aber wieder über den Straßenweg erreichbar. Die Lawinenkommission hat die Straße um 14.00 Uhr wieder freigegeben – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Zwangsstopp für ÖBB-Nightjet

Ähnlich zeigte sich die Lage am Sonntag in Salzburg. Auch dort sind wegen der großen Neuschneemengen und der Lawinengefahr nach wie vor etliche Straßen gesperrt. Auch die Skiorte Obertauern (Pongau/Lungau) und Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) blieben am Sonntag vorerst vom Verkehr abgeschnitten. Voraussichtlich bis Montagnachmittag gesperrt bleibt zudem die Bahnstrecke zwischen Saalfelden (Pinzgau) und Hochfilzen (Tirol) – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Straßensperre im Thalgau
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Straßensperre im Salzburger Thalgau

Durch die Schneelast umgestürzte Bäume haben in der Nacht auf Sonntag und Sonntagfrüh zudem zahlreiche Stromausfälle verursacht – mehr dazu in salzburg.ORF.at. Ein auf eine Oberleitung gestürzter Baum sorgte im Salzburger Pinzgau zudem für einen Zwangsstopp für rund 300 Fahrgäste eines ÖBB-Nightjets – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Urlauber ignorieren Straßensperre

Im Dauereinsatz sind die zuständigen Behörde auch in der Steiermark. Dort stehen mehrere Hubschrauber für Erkundungsflüge bereit. Vom Ernst der Lage zeugte unterdessen ein Vorfall in Wildalpen. Dort wollten zwölf Urlauber den Ort trotz Straßensperre verlassen. Sie waren mit ihren drei Fahrzeugen unterwegs, als eine Lawine die Straße und die Fahrzeuge zum Teil verschüttete.

Rund 2.000 Menschen, Einheimische wie Touristen, sind in mehreren Orten abgeschnitten. Die zuständigen Behörden warnten bei einer Lagebesprechung in Graz davor, Sperren von Straßen sowie Lawinenhinweise und das Wetter überhaupt zu ignorieren.

Wetterbesserung ist laut Meteorologen bis zur nächsten Woche nicht in Sicht. Die Lawinenwarnstufe blieb am Sonntag auf der zweithöchsten Warnstufe („groß“) in den meisten Teilen der Obersteiermark, in den anderen bergigen Bereichen der Steiermark auf Stufe drei („erheblich“) der fünfteiligen Skala. Für die nächsten Tage sind weiterhin Schneefälle angesagt – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Winterliche Straßenverhältnisse im Raum KufsteinGINDL
APA/Barbara Gindl
Auch auf den Hauptdurchzugsstraßen waren Autofahrer mit tiefwinterlichen Verhältnissen konfrontiert

Stromausfälle in OÖ und NÖ

Anhaltende Probleme gab es am Sonntag auch in Oberösterreich. Aufgrund der erhöhten Lawinengefahr bleibt die Pass-Gschütt-Bundesstraße (B166) in beiden Richtungen zwischen Gosau-Mühle und Gosau voraussichtlich bis Montag für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. Im Waldviertel waren Sonntagmittag zudem noch immer rund 4.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen. Bäume und Äste waren aufgrund des hohen Schneedrucks auf Leitungen gefallen – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Bedingt durch Schneestürme ist es auch in einigen Teilen Niederösterreichs am Sonntag zu Stromausfällen gekommen. In der Nacht auf Sonntag waren rund 8.000 Haushalte betroffen, am Vormittag waren noch etwa 800 Kunden ohne Strom, teilte EVN-Sprecher Stefan Zach mit. Die meisten Ausfälle gab es im Industrie- und im Mostviertel – mehr dazu in noe.ORF.at.

Weitere Schneefälle erwartet

Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am frühen Sonntagnachmittag mitteilte, wurden in den vorausgegangenen 24 Stunden in den Tälern der Alpennordseite zwischen 20 bis 60 Zentimeter Neuschnee registriert. Auf den Bergen im Nordstau – von Vorarlberg über Nordtirol bis in das Dachsteingebiet – fielen seit Samstagfrüh verbreitet 50 bis 80 Zentimeter.

Den Wetterprognosen zufolge, wird es vor allem in den Nord- und Zentralalpen auch am Montag weiter schneien. Erwartet werden zwar deutlich weniger intensive Schneefälle als am Wochenende – zeitweise dürfte aber erneut auch stärkerer Schneefall dabei sein. Am Dienstag kommt laut Prognose dann „vor allem in den Nordstaulagen wieder recht viel Neuschnee zusammen“, und vom Bregenzer Wald bis ins Salzkammergut ist schließlich auch am Mittwoch „wieder mit sehr kräftigem Schneefall zu rechnen“ – mehr dazu in wetter.ORF.at.