China und USA nehmen Handelsgespräche wieder auf

Die USA und China unternehmen einen neuen Anlauf, um ihren seit Monaten anhaltenden Handelskrieg zu beenden. Eine amerikanische Delegation wird heute in Peking erwartet, um zwei Tage lang über die Differenzen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften zu diskutieren.

Es sind die ersten direkten Handelsgespräche beider Seiten, seit US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor fünf Wochen nach dem Ende des Gipfels der 20 großen Wirtschaftsnationen (G-20) in Buenos Aires einen 90-tägigen „Waffenstillstand“ vereinbart hatten.

Die Unterhändler wollten „aktiv und konstruktiv“ über den Konsens der beiden Präsidenten diskutieren, teilte Chinas Handelsministerium mit. Die USA beklagen vor allem mangelnden Marktzugang, Technologietransfer unter Zwang und Produktpiraterie in China.

Trump sieht Fortschritte

Für die geforderten chinesischen Konzessionen hatten die USA eine Frist bis Ende Februar gesetzt. Bis dahin wird eine angekündigte Erhöhung der US-Zölle auf chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar von derzeit zehn auf 25 Prozent ausgesetzt.

Trump zeigte sich indes zuversichtlich über die Chancen auf eine Einigung. Die bisherigen Gespräche verliefen sehr positiv, sagte Trump gestern vor Journalisten. „Ich glaube wirklich, dass sie einen Deal machen wollen“, fügte er hinzu. Wie bereits vor einigen Tagen bewertete der US-Präsident die konjunkturelle Schwäche in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde als Vorteil für die USA.

Die schwache Wirtschaft sei ein großer Anreiz für die Führung in Peking, zu einer Einigung im Zollstreit zu kommen, sagte er. „Ich glaube, China will das lösen. Ihrer Wirtschaft geht es nicht gut.“

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt dürfte 2018 auch wegen des Handelsstreits mit den USA nur noch um rund 6,5 Prozent gewachsen sein nach 6,9 Prozent 2017.