Eine Neunjährige wird die jüngste professionelle Go-Spielerin Japans. Sumire Nakamura aus Osaka wird im April ihre Karriere im niedrigsten Meistergrad beginnen, wie der Verband japanischer Go-Profis am Samstag mitteilte.
Nakamura spielt das Strategiebrettspiel, seit sie drei Jahre alt ist. Auch ihr Vater Shinya war professioneller Go-Spieler. Mit ihrem Debüt bricht sie den aufrechten Rekord für die jüngste professionelle Spielerin: Rina Fujisawa hatte mit elf Jahren debütiert.
„Können schockierend“
„Angesichts ihres Alters ist ihr Können schockierend“, so der professionelle Go-Spieler Chang Hsu, der die Fähigkeiten der Schülerin vor Aufnahme in den Verband testete. „Sie war während des Spiels sehr gefasst und flexibel.“ Nakamura wird laut japanischen Medien Teil eines neuen Nachwuchsprogramms, das ein junges Publikum für Go begeistern und den Kader gegenüber chinesischen und koreanischen Spielerinnen und Spielern konkurrenzfähig halten soll.
Simple Regeln, hochkomplex
Das 2.500 Jahre alte Go gehört mit seinen unzähligen Kombinationsmöglichkeiten zu den anspruchsvollsten Spielen der Welt. Die Regeln sind simpel: Ziel für die beiden Spielenden ist es, durch geschicktes Platzieren der weißen und schwarzen Steine auf den Schnittpunkten der 19 mal 19 Linien des Spielbretts möglichst viele Gebiete zu erobern.
Doch bei einem durchschnittlich 150 Spielzüge dauernden Spiel gibt es laut „Nature“ zehn hoch 170 unterschiedliche Konfigurationen – das sind mehr als Atome im Universum.