Kambodscha: 40. Jahrestag des Endes der Roten-Khmer-Herrschaft

Zehntausende Kambodschaner haben im Olympiastadion von Phnom Penh den 40. Jahrestag des Endes der Schreckensherrschaft der Roten Khmer gefeiert. Regierungschef Hun Sen sprach bei der Feier heute von Kambodschas „zweitem Geburtstag“.

„Heute feiern wir diese Zeremonie, um die unvergessenen Erinnerungen an die abscheulichsten Verbrechen der Gruppe um Pol Pot wieder wachzurufen“, sagte der 66-Jährige, der Kambodscha seit 33 Jahren regiert.

Rund zwei Millionen Menschen getötet

Das Schreckensregime von Pol Pot endete am 7. Jänner 1979, als vietnamesische Truppen unter Führung Hun Sens, eines ehemaligen Roten Khmer, die Machthaber vertrieb. Unter der Herrschaft der Roten Khmer von 1975 bis 1979 wurden rund zwei Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Hungersnöte, Folter und Hinrichtungen getötet. Das war fast ein Viertel der Gesamtbevölkerung.

Der Anführer der Roten Khmer, Pol Pot, starb 1998, ohne dass ihm jemals der Prozess gemacht wurde. Mitte November verurteilte ein Sondertribunal erstmals Vertreter der Roten Khmer wegen Völkermordes. Der einstige Chefideologe Nuon Chea und Ex-Staatschef Khieu Samphan wurden des Genozids schuldig gesprochen und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.