Trump relativiert erneut Plan zu US-Abzug aus Syrien

US-Präsident Donald Trump hat seine Ankündigung zum Abzug der US-Soldaten aus Syrien erneut relativiert. Der Abzug solle „vorsichtig“ und im „angemessenen Tempo“ geschehen, schrieb Trump heute im Kurzbotschaftendienst Twitter. Zugleich würden die USA den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) fortsetzen.

Trump hatte kurz vor Weihnachten mit der Ankündigung überrascht, umgehend alle US-Soldaten aus dem Bürgerkriegsland abzuziehen, da der Kampf gegen den IS gewonnen sei. Aus Protest gegen die Ankündigung war Verteidigungsminister Jim Mattis zurückgetreten.

Seither hat der US-Präsident seine Ankündigung bereits stark eingeschränkt. So merkte er in der vergangenen Woche an, er wolle zwar „nicht für immer in Syrien bleiben“, denn dort gebe es nur „Sand und Tod“. Allerdings habe er „niemals gesagt, dass wir über Nacht rausgehen“.

USA um Kurden in Syrien besorgt

Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton sagte gestern bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem, bei einem US-Abzug müsse sichergestellt sein, dass der IS besiegt und nicht in der Lage sei, wieder zu erstarken. Zudem müsse die Sicherheit der US-Verbündeten in der Region garantiert sein.

Zuvor hatte Bolton laut dem Nachrichtensender NBC News vor mitreisenden Journalisten und Journalistinnen gesagt, vor einem US-Abzug müsse die Sicherheit der kurdischen Verbündeten der USA in Syrien gewährleistet sein.

Der Trump-Berater sagte zudem, es sei möglich, dass nicht alle 2.000 US-Soldaten aus Syrien abgezogen würden. Ein Abzug könnte im Norden stattfinden, während die Soldaten im Süden stationiert bleiben könnten, um den Einfluss des Iran zu beschränken.