Über 800 Festnahmen seit Beginn der Proteste im Sudan

Seit Beginn der Proteste gegen höhere Brot- und Ölpreise Mitte Dezember sind im Sudan nach Regierungsangaben mehr als 800 Menschen festgenommen worden. Die genaue Zahl belaufe sich bisher auf 816, zitierte die Nachrichtentagentur SUNA Innenminister Ahmed Bilal Osman heute.

Demonstration im Sudan
APA/AFP/Aline Manoukian

19 Menschen kamen bei den Protesten laut der Regierung bisher ums Leben, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht von 37.

Heftige Preiserhöhungen für Brot und Benzin hatten die Proteste um den 18. Dezember vergangenen Jahres ausgelöst. Demonstrierende forderten gestern bei einem erneuten Marsch durch die Straßen der Hauptstadt Khartum den Rücktritt von Präsident Omar al-Baschir.

Preise für Brot steigen um das Dreifache

Bisher seien 118 Gebäude beschädigt und 194 Fahrzeuge in Brand gesetzt worden, teilte der Innenminister weiter mit. Die andauernden, landesweiten Proteste bezeichnen Beobachter als eine ernsthafte Herausforderung für Baschir.

Seit der Abspaltung des Südsudans nach einem Referendum 2011 hat die Wirtschaft des ölreichen Landes sehr gelitten. Viele Einwohner und Einwohnerinnen haben durch die hohe Inflation an Kaufkraft verloren, nun stiegen allein die Preise für einen Laib Brot um das Dreifache.

Zudem kämpft die Regierung immer wieder gegen verschiedene Rebellengruppen. NGOs beklagen, dass die Menschenrechte im Sudan seit Langem unterdrückt würden. Ähnliche Proteste hatte es schon 2016 gegeben, als die Regierung die Subventionen für Öl kürzte.